Kartoffeln anbauen & vermehren

Die meisten ProSpecieRara-Sorten kann man nicht als Speisekartoffeln kaufen. Will man also von den fabelhaften Aromen profitieren, muss man sie selber anbauen.

So kommen Sie zu Pflanzkartoffeln:

  • Sortenfinder
    Die weitaus grösse Auswahl (rund 50 Sorten) steht unseren Gönner*innen zur Verfügung. Sie können über den Sortenfinder jeweils bis Mitte Februar ihre Wunschsorten bestellen. Da die professionelle Produktion dieser vielen Sorten in Kleinstmengen sehr aufwändig ist (mehr dazu siehe hier), kostet eine Portion à 25 Knollen 20 Franken inkl. Versand. Jetzt Gönner*in werden
  • ProSpecieRara-Setzlingsmärkte
    An unseren Setzlingsmärkten in Wildegg/AG und Chur, jeweils in der ersten Maihälfte (die genauen Daten finden Sie in unserem Kalender, verkaufen wir Pflanzgut von einigen unserer Kartoffelsorten.

Alte Kartoffelsorten anbauen
Beim Anbau im Hausgarten stellen die alten Sorten die gleichen Ansprüche wie die modernen. Hier einige Tipps:

  • Vorkeimen
    Das Vorkeimen der Saatkartoffeln ab Mitte März regt die Triebkraft der Knollen an und verkürzt die Vegetationszeit. Ein geeigneter Ort dafür ist ein helles, 10 bis 12°C Grad warmes Zimmer, wo die Kartoffeln nicht der direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sind. Legen Sie die Kartoffeln dazu einlagig nebeneinander. Bis zur Pflanzung sollen sich einige starke, etwa 2 cm lange Triebe bilden.
  • Pflanzen
    Kartoffeln sind Starkzehrer, entsprechend muss der Boden mit Kompost oder Mist, Hornspänen oder Schafwolle vorbereitet sein. Wenn der Boden genügend warm ist (ungefähr ab Ende der Huflattichblüte gemäss phänologischem Kalender, meist Ende April/Anfang Mai), kommen die Knollen in den Boden, in Furchen von rund 5 cm Tiefe, mit einem Abstand von 30-40 cm zwischen den Knollen. Wenn das Kraut eine Höhe von ca. 15-20 cm erreicht hat, häuft man rund um das Kraut Erde auf, sodass nur noch die obersten Blätter aus der Erde schauen. So bilden sich weitere Knollen an den Krautstielen.
    Bauen Sie Kartoffeln frühestens nach vier Jahre wieder im gleichen Beet an und achten Sie darauf, diese nicht in unmittelbarer Nähe zu Tomaten zu setzen. Sie werden so weniger Probleme mit Krankheiten wie der Kraut- und Knollenfäule haben.
  • Ernten und Lagern
    Unreife Kartoffeln gibt es nicht. Erntet man sie zu früh, erleidet man jedoch eine Ertragseinbusse und die Kartoffeln habe noch eine dünne Schale und eignen sich deshalb nicht zum Lagern.
    Frühe Sorten vom Müsli-Typ kann man schon 8-10 Wochen nach dem Pflanzen ernten und essen. Bei anderen Sorten knickt und bricht man die Stängel Anfang August (oder bei Krankheitsdruck schon früher), damit die Pflanzen ihre Kräfte in den Boden, respektive in die Knollen ziehen. Zwei bis drei Wochen später hat sich die Kartoffelschale gefestigt, die Knollen sind im Lager nun besser haltbar. Die gut getrockneten Knollen lagert man idealerweise an einem dunklen Ort bei 4-10 °C und hoher Luftfeuchtigkeit.

Kartoffeln vermehren
Möchten Sie auch im kommenden Jahr wieder die gleiche Kartoffelsorte anbauen, dann bewahren Sie vom Erntegut einige mittelgrosse Knollen auf. Problematisch sind jedoch Viren, welche u.a. durch Läuse übertragen werden. Diese sammeln sich über die Jahre in den Pflanzen an, sind zwar für Menschen gesundheitlich unbedenklich, führen aber zu Ertragseinbussen oder grösserer Anfälligkeit auf Pflanzenkrankheiten.
Um den Virendruck möglichst gering zu halten, empfiehlt es sich, die Knollen, welche für die Weiterzucht verwendet werden, direkt nach der Ernte ein bis zwei Tage an die Sonne zu legen (so dass möglichst alle Seiten besonnt werden). Die Knollen beginnen dabei zu grünen, ihre Pflanzenzellen werden angeregt. So sind sie auch in der Winterruhe eher bereit, ihre Abwehrkräfte zu mobilisieren und können sich besser gegen die Verbreitung von Viren in der Knolle wehren.

Die Lagerung von Pflanzkartoffeln ist in modernen Häusern oft schwierig, weil es keine dunklen Räume mit der gewünschten Temperatur gibt. Lagern die Kartoffeln zu warm, bilden sie auf der Suche nach Licht lange, schwache Keime aus, die beim Pflanzen abbrechen. Dieses Problem kann man umgehen, indem man die Kartoffeln auf ein Nagelbrett spiesst und sie ans Licht stellt. Ist es genügend hell, spielt die Temperatur kaum mehr eine Rolle. Zwar sind die Kartoffeln bis zur Pflanzzeit ziemlich schrumpelig, die ganze Energie steckt dann aber in den kurzen, kräftigen Keimen. Das Vorkeimen entfällt.


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