Schweizerhuhn

Kräftig, robust, bescheiden und stolz: Das Schweizerhuhn ist so, wie sich die Eidgenossen gerne selber sehen. Mit dem kräftig roten Kamm und dem schneeweissen Gefieder kommt es sogar in den Nationalfarben daher.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Schweizerhuhn als typisches Zweinutzungshuhn gezüchtet und erlangte grosse Bedeutung in einer Schweiz, in der Selbstversorgung der Normalfall war. Die genügsame Landrasse hatte ihre Blütezeit dementsprechend vor und während des zweiten Weltkriegs. Mit fortlaufender Industrialisierung der Landwirtschaft geriet sie aber mehr und mehr in Vergessenheit, weil Hybridhühner aufkamen, die entweder doppelt so viele Eier lieferten oder in viel kürzerer Zeit schlachtreif waren. Ende des Jahrhunderts war die Rasse fast verschwunden, kaum mehr 50 Tiere waren noch aufzutreiben, als ProSpecieRara 1991 zusammen mit engagierten Züchter*innen die Rettung dieser wertvollen Landrasse in Angriff nahm. Inzwischen werden Schweizerhühner wieder öfter gezüchtet, ihr Bestand entwickelt sich erfreulich positiv.

Bodenständiges Huhn mit ruhiger Wesensart
Von Weitem kann man die Schweizerhühner durchaus mit den modernen, weissen Leistungs-Legehennen verwechseln. Aber schon der zweite Blick macht klar, dass es sich um eine spezielle Rasse handelt. Denn sie besitzen keinen gezackten Stehkamm, wie man ihn von vielen anderen Rassen her kennt, sondern einen dunkelroten, geperlten Rosenkamm, der nach hinten dornartig ausläuft. Dazu kommt ihr gedrungener, schwerer Körperbau mit dem geraden Rücken.
Die Erscheinung passt gut zum Wesen dieser ruhigen und zutraulichen Hühner. Die Tiere fliegen weder gut noch besonders gerne. Schweizerhühner sind langlebige und robuste Tiere, die auch frostige Nächte gut überstehen. Der kompakte Rosenkamm ist frostsicher, er hat aber neben seiner Kältetoleranz noch eine ganz andere Funktion: Ein grosser und kräftig durchbluteter Kamm zeigt an, dass sein Träger gesund und widerstandsfähig ist und macht damit Werbung in eigener Sache.

Hohe Ansprüche an ein bescheidenes Huhn
Die schlichte Erscheinung der Schweizerhühner zeugt von ihrer Genügsamkeit und Robustheit. Sie darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ansprüche der Züchter*innen an diese Rasse hoch sind. Die primären Zuchtziele sind Frohwüchsigkeit und gute Legeleistung. Als Zweinutzungshühner lassen sich die Hähne mästen, und die Hennen sind als recht gute Legerinnen, die pro Jahr 170 bis 200 Eier legen, bekannt. Die Eier haben ein Mindestgewicht von 55 Gramm, sind crèmefarbig und zeigen manchmal einen leicht lila Schimmer mit weissen Punkten. Fern von vergangenen Weltkriegen sind die Zweinutzungseigenschaften der Schweizerhühner heute bei Menschen, die Wert auf eine Hühnerrasse legen, bei der auch die Hähne sinnvoll genutzt werden können und deren Hennen über mehrere Jahre treue Eierlieferantinnen sind, durchaus wieder gefragt.

Bestandesentwicklung

  • leicht ansteigend

Nutzung

  • Eier
  • Fleisch

Zuchtziele

  • Widerstandsfähigkeit und Gesundheit
  • Langlebigkeit
  • Zweinutzung: Fleisch, Eier
  • Frohwüchsigkeit

Masse und Gewichte

Gewichte
Hennen zwischen 2.4 – 2.8 kg
Hähne zwischen 2.8 – 3.5 kg

Partnerorganisation

Die Zuchtvereinigung für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) führt das Zuchtbuch für die Schweizerhühner und ist als nationaler Rasseverein organisiert.

www.zun-schweiz.ch

 

Tiervermittlung

Schweizerhühner suchen und anbieten auf:
www.tierische-raritäten.ch

Sandbadende Spitzhauben

So werden Sie Hühnerhalter*in