Im katalanischen Granollers einigten sich 100 Forschende und Züchter:innen auf ein Manifest, das zeigt, wie Anbauvielfalt und regionale Saatgutstrukturen die Ernährungspolitik europäischer Städte resilienter machen können.
Trotz eines vollständigen Stromausfalls, der die gesamte iberische Halbinsel lahmlegte, trafen sich im Frühjahr über 100 Teilnehmende aus ganz Europa im katalanischen Granollers. Forschende, Züchterinnen und Züchter, Saatgutproduzierende und Fachleute aus Agrarökologie und Biolandbau diskutierten, wie die Vielfalt der Kulturpflanzen in die kommunale Ernährungspolitik europäischer Städte eingebunden werden kann – ein Schlüssel zur Stärkung der Ernährungsresilienz.
Zentrales Ergebnis des Treffens war die Veröffentlichung des „Manifests von Granollers: Anbauvielfalt in europäischen Gemeinden fördern“, das konkrete Handlungsvorschläge und Verpflichtungen für zukünftige Initiativen enthält.
Die Schweiz wurde durch FiBL und ProSpecieRara vertreten, beide Partner im Projekt LiveSeeding. Beide Organisationen unterstrichen die Bedeutung regionaler Strukturen für Züchtung und Saatgutproduktion einheimischer Sorten – als Grundlage für lokal angepasste Vielfalt.
Ein gelungenes Beispiel lieferte der Kanton Genf, wo ProSpecieRara gemeinsam mit dem Amt für Landwirtschaft und Natur, der Fachhochschule HEPIA sowie dem Saatgutbetrieb Semences de Pays ein ambitioniertes Projekt zur Erhaltung und Förderung lokaler Gemüsesorten gestartet hat.
Das Manifest ist ein wichtiger Meilenstein, um solche Aktivitäten sichtbar zu machen – und hoffentlich auch in anderen Städten in die Tat umzusetzen.
