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Rasse des Monats: Appenzeller Spitzhauben

Jetzt, wenn die Tage deutlich länger werden, beginnen sie wieder mit dem Eierlegen. Deshalb sind die Appenzeller Spitzhauben unsere Rasse des Monats März.

Sandra Serretti

Sandra Serretti

Sandra Serretti

Vorausgesetzt, man verlängert den Tag nicht mit Kunstlicht, stoppen die Spitzhauben ungefähr im Oktober, dann wenn sie ihr Federkleid erneuern, die Eierproduktion und sammeln so Kräfte für eine neue Eiersaison. Dadurch legen sie zwar weniger Eier pro Jahr (ca. 155 Eier à 55 g), können aber über mehrere Jahre eine relativ konstante Legeleistung erbringen. Dies ganz im Gegensatz zu modernen Legerassen, die zwar permanent und fast täglich Eier legen, deren Leistung aber schon nach einem Jahr rapide abnimmt. Rassehühner sind deshalb immer eine gute Wahl, wenn man nicht auf einen maximalen Eierertrag aus ist, dafür aber lange Freude an seiner Hühnerschar haben möchte.

Bunte Truppe
Spitzhaubenhühner, deren markantestes Körpermerkmal das namensgebende Federbüschel auf dem Kopf ist, sollen schon im 15. Jahrhundert in Klöstern des Schweizerischen Alpenraums gezüchtet worden sein. Belegt ist, dass sie 1935 als Appenzeller Spitzhauben an der nationalen Geflügelschau ausgestellt wurden. Danach gerieten sie jedoch in Vergessenheit, bis sich ProSpecieRara 1983 dieser Rasse annahm.

Appenzeller Spitzhauben gibt es in sieben verschiedenen Farbschlägen. So z.B. in Schwarz, Weiss, gold oder auch gold-schwarz getupft. Allenfalls orientiert sich sogar der Kopfschmuck der Appenzeller Sonntagstracht – eine ähnlich geformte Haube – am Style der gefiederten Kantonsgenossinnen. 

ProSpecieRara setzt sich zusammen mit der Zuchtvereinigung für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) für das Überleben dieser Rasse ein.

Behornte Hühner
Neben der namensgebenden Haube sind ein weiteres auffälliges Merkmal unserer Rasse des Monats die «Hörnli». Dort wo die Hähne anderer Rassen einen mächtigen Kamm haben, haben die Spitzhaubengüggel zwei Hörnchen. Auch die Hennen tragen kleine Hörnchen, diese sind aber in der Haube kaum zu sehen. Dies ist zusammen mit den eher kleinen Kehllappen eine Anpassung ans raue Klima der Berge, denn auch im ungeheizten Stall kommt es so zu keinerlei Erfrierungserscheinungen.

Und dann ist ja noch die Sache mit dem Fliegen… Spitzhauben sind äusserst agile, feine Tiere, die auch gut fliegen. Am liebsten übernachten sie in Bäumen – wo sie aber leider alles andere als sicher vor dem Marder sind. Gewöhnt man sie aber schon als noch flugunfähige Küken ans Übernachte im Stall, klappt dies auch im Erwachsenenalter problemlos. Und wenn das Gehege genügend gross und interessant strukturiert ist, gibt es für die Tiere auch keinen Grund, das Weite zu suchen und ein Zaun von ca. 1.30 Meter Höhe reicht, auch ohne, dass er überdacht ist.

Weitere Infos zu den Appenzeller Spitzhauben und den Kontakt zum Züchterverein finden Sie hier