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Rasse des Monats: das Walliser Landschaf

Auch in der Deutschschweiz spricht man oft vom «Roux du Valais», wenn man das Walliser Landschaf meint.

Oona Baumann

Oona Baumann

Valeria Moser

Nachdem viele Walliser Landschafe den Sommer auf der Alp verbracht haben, sind sie jetzt in ihren Winterquartieren. Das Leben auf der Alp passt perfekt zu dieser besonders geländegängigen Rasse mit robusten Klauen und grober, langer Wolle, die sie gut gegen Nässe und Kälte schützt. Zudem sind sie ruhig, zutraulich und sehr genügsam und leben von dem, was die Weiden auf der Alp und um den Hof hergeben. Sie sind gut an ihrem kupferbraunen Fell, der auffälligen Ramsnase und den spiralig gewundenen Hörnern, die beide Geschlechter tragen, erkennbar. Viele Walliser Landschafe haben einen weissen Stern am Hinterkopf und eine weisse Schwanzspitze.

Fast zu spät…
Mitte der 1980er-Jahre standen die Walliser Landschafe kurz vor dem Aussterben. Dank des Eingreifens von ProSpecieRara und engagierten Schafhalter*innen konnten damals die letzten lebenden Tiere gerettet und in eine Erhaltungsprojekt überführt werden. Die Lanschafe sind klassische Mehrnutzungstiere. Das fettarme Fleisch ist beliebt und erinnert an Wild, die rotbraune oder schwarze Wolle wird von Filzer*innen sehr geschätzt und auch für die Landschaftspflege eignen sich die Walliser Landschafe bestens. Denn sie fressen auch älteres Gras, welches andere Rassen verschmähen und haben einen fast ziegenhaften Appetit auf Rinde und Blätter.

Entsprechend ist das Schaf beliebt und heute sind wieder 1200 Tiere im Herdebuch verzeichnet, so dass der Bestand zwar noch immer als gefährdet eingestuft werden muss, aber doch einigermassen stabil ist.

Das schwarze Schaf
Heute kennen wir aus dem Wallis das weltweit berühmte Schwarznasenschaf, die Saaser Mutten und das Walliser Landschaf. Weitere einst vorhandene Schafrassen wie das Visper- und das Valserschaf sind leider ausgestorben. Auch das Lötschenschaf galt als ausgestorben. Da innerhalb des Landschaf-Bestandes immer mal wieder schwarze Tiere zur Welt kommen klärte ProSpecieRara 2016 mittels genetischer Analysen die Frage, ob es sich hierbei um Verkreuzungen mit anderen Rassen handelt, oder ob hier allenfalls die alte Genetik des Lötschenschafes zum Vorschein kommt. Und siehe da, die Schwarzen sind Teil der Landschafgenetik und somit erhaltenswert. Bei der genetischen Untersuchung ist zudem Spannendes bezüglich Farbvererbung zutage getreten. Hier gibt’s weitere Infos dazu.