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Sorte des Monats: ‘Staufner Hinterbergler’

Im Februar widmen wir uns der Topinambursorte ‘Staufner Hinterbergler’, die schon seit 2014 in der Obhut von ProSpecieRara ist.

Gemäss der Familie, die uns die Knollen 2014 übergeben hat, wird diese Sorte schon seit Urgrossvaters Zeiten in Staufen/AG angebaut. Da der Grossvater «Hinter dem Berg» in Staufen zuhause war, taufte man die Sorte auf diesen Namen.
Topinambur sind heute nicht mehr weit verbreitet. Dabei ist sie grad im Winter ein geniales Nahrungsmittel, kann sie doch den ganzen Winter über, vorausgesetzt, der Boden ist nicht gefroren, frisch geerntet werden. Sie kann ungewaschen im Gemüsefach des Kühlschranks oder in einer Styroporbox draussen auch gut gelagert werden.

Die Sonnenblume-Verwandte
Das Bild der Topinamburblüte zeigt es gut: Topinambur gehören zur selben Gattung wie die Sonnenblume. Im Gegensatz zur Sonnenblume bilden Topinambur nur kleine Samen aus, und sammeln ihre Kraft in unterirdischen Knollen in denen viele wertvolle Inhaltsstoffe schlummern. Sie enthalten mehr blutbildendes Eisen als Spinat, dazu Kalium und zwischen 2 bis 9 Prozent Eiweiss. Besonders zu erwähnen ist der mit bis zu 16 Prozent hohe Anteil an Inulin. Dieses Kohlenhydrat wird im Magen in für Diabetiker*innen verträglichen Fruchtzucker aufgespaltet, was den Topinambur auch den Namen «Diabetikerkartoffel» eintrug.

Topinamburvielfalt
Topinambur gibt es in ganz unterschiedlichen Farben und Formen. Neben der ‘Staufner Hinterbergler’, welche eine weisse Schale hat und vergleichsweise rund ist, gibt es auch violett- oder rotschalige Sorten, die von rund über länglich bis zu fast karottenförmig sein können. Allen gemein ist das artischockenähnliche, nussige Aroma – und die Tatsache, dass sie Blähungen hervorrufen können. Denn das in der Knolle enthaltene Inulin gehört zu den Ballaststoffen, die erst im Dickdarm verdaut werden und sich dort positiv auf die Darmflora auswirken. Der Entwicklungsprozess der Darmflora kann sich aber mit Flatulenzen bemerkbar machen. Es empfiehlt sich deshalb, die Topinamburdosis in der Ernährung langsam zu steigern. Die Beigabe von blähungsmildernden Kräutern wie Fenchel, Anis, Dill oder Kümmel kann hilfreich sein.  

Topinambur kann übrigens sowohl roh als auch gekocht (z.B. gebraten, gedünstet oder gratiniert) genossen werden. Einige Rezepte finden Sie in unserer Rezeptdatenbank.

Weitere Infos zur Staufner Hinterbergler finden Sie in unserem Sortenfinder