Grüenochte Geiss

Mit der Bezeichnung «Grüenochte Geiss» oder «Grüenochti» wird im Walliserdialekt die vorne grau gezeichnete Walliserziege bezeichnet. Sie ist eine von vier farblichen Ausprägungen der Walliserziegen-Gruppe.

Der Grüenochte Geiss erging es bei der Rassenbereinigung 1938 trotz langer Tradition gleich wie ihren Schwesterrassen Capra Sempione und Kupferhalsziege: Sie wurde damals nicht in den Kreis der anerkannten Rassen aufgenommen und offiziell als unerwünscht erklärt. Vom Walliserziegen-Komplex schaffte es nur die Schwarzhalsziege auf die offizielle Rasseliste.

Während die vordere Körperhälfte der Schwarzhalsziegen schwarz und diejenige der Kupferhälse rot-braun ist, zeichnet die Grüenochte eine graue vordere Körperhälfte aus. Die Gitzi der Grüenochti sind häufig heller gezeichnet als die erwachsenen Tiere. Oft beobachtet man zudem dass die graue Partie gegen vorne heller wird. Körperbau, Hörner und Fellänge sind wie bei den anderen Rassen der Walliserziegen-Gruppe, sie alle unterscheiden sich dadurch deutlich von allen anderen Schweizer Ziegenrassen.

 

Bunte Ziegenvielfalt

Im Laufe des Rettungsprojekts für die Kupferhalsziege, stiess ProSpecieRara sowohl auf die ganz weisse Capra Sempione als auch auf die Grüenochtegeiss. Da historisch belegt ist, dass auch sie im Wallis früher häufiger vorkam und Teil der genetischen Vielfalt innerhalb der Walliserziegen ist, wurde das für die Kupferhälse geschaffene Zuchtbuch um die beiden anderen Farbvarianten erweitert. Heute empfehlen wir zwar, bei der Zucht jeweils nur auf eine Farbe zu setzen, dennoch ist die Paarung verschiedener Farben zugelassen und daraus resultierende Jungtiere können im Zuchtbuch erfasst werden.
Der Bestand wächst langsam an, dennoch gehört die Grüenochtegeiss noch immer zu den seltensten Ziegenrassen der Schweiz.

 

Bestandesentwicklung

  • zunehmend

 

Nutzung

  • Fleisch
  • Landschaftspflege

 

Zuchtziele

  • Rettung eines extrem gefährdeten Farbtyps
  • nicht zu langes Haarkleid (Bodenfreiheit von min. 20 cm)
  • Gute Mastfähigkeit
  • Grosse, robuste Tiere