Appenzeller Spitzhaubenhuhn

Auf den ersten Blick fallen die Appenzeller Spitzhaubenhühner mit ihrem extravaganten Kopfschmuck auf. Wer genauer hinsieht, bemerkt noch viel mehr Eigenheiten, die diese alte Schweizer Hühnerrasse äusserst sympathisch machen.

Die Spitzhaubenhühner sollen schon im 15. Jahrhundert in Klöstern des Schweizer Alpenraums aus französischen und niederländischen Haubenhühnern gezüchtet worden sein. 1935 wurden Appenzeller Spitzhauben an der nationalen Geflügelschau gezeigt, gerieten danach aber mehr und mehr in Vergessenheit. 1983 nahm sich ProSpecieRara der rar gewordenen Rasse an, die damals vor allem noch im Appenzellerland gehalten wurden. Dank dem engagierten Einsatz begeisterter Züchter*innen konnten bald neue Zuchtgruppen zusammengestellt und vermittelt und damit der Schwund gestoppt werden. Der Bestand der lebhaften Hühner nahm wieder zu und ist heute in der ganzen Schweiz verteilt. Eine Hochburg der Spitzhauben ist aber noch immer die Ostschweiz, wo sie seit jeher liebevoll «Tschüpperli» genannt werden.

Eine Diva, gemacht für die Berge
Ihr leichter Körperbau, das hübsche Federkleid und der ausgefallene Kopfschmuck lassen nicht unbedingt auf ein Huhn schliessen, das perfekt an das Leben in Gebirgsregionen angepasst ist. Die Spitzhauben sind jedoch äusserst robust und widerstandsfähig. Sie suchen ausdauernd einen guten Teil ihres Futters selber, klettern geschickt auf felsigem Grund und sind sehr kältetolerant. Die sehr kleinen Kehllappen und die zwei Hörnchen, die sie anstelle eines Stehkamms besitzen, frieren auch bei strengem Frost nicht ab.
Für die Gehegebauer*innen stellen sie zuweilen eine Herausforderung dar. Denn als gute Flieger lieben sie es, hoch oben auf Bäumen zu sitzen oder gar dort zu übernachten. Wer nicht jeden Abend seine Tiere mit der Leiter einsammeln möchte, ist gut beraten, Jungtiere an das Übernachten auf der Sitzstange im sicheren Stall zu gewöhnen, indem «Freiluftschläfer» beim Eindunkeln konsequent in den Stall zurück gebracht werden. Dafür danken es die attraktiven Hühner mit Vitalität, Langlebigkeit und Fruchtbarkeit.

Kleine Hühner in vielen Farbvarianten
Die Spitzhauben sind kleine bis mittelgrosse, zierlich gebaute Hühner. Beide Geschlechter tragen die schmale, nach vorn gerichtete Federhaube, die an die Haube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Der Hörnerkamm ist bei den Hennen nur schwach ausgeprägt und häufig von der Haube verdeckt. Bei Jungtieren sind die Hähne an den kräftigeren Hörnchen und Kehllappen erkennbar, welche im Alter von 8-9 Wochen sichtbar werden. Von den ursprünglich zehn Farbschlägen haben leider nicht alle überlebt. Heute gibt es noch die Schläge «Gold», «Gold-Schwarz getupft», «Reinweiss», «Reinschwarz», «Silber-Schwarz getupft», «Blau» sowie «Chamoix-Weiss getupft». ProSpecieRara setzt sich für die ersten fünf Farbschläge ein, um damit die Vielfalt der Schläge zu erhalten. Spitzhauben legen pro Jahr gut 150 weissschalige, ca. 55 g schwere Eier.

Bestandesentwicklung

  • stabil

Nutzung

  • Eier

Zuchtziele

  • Widerstandskraft und Wetterhärte
  • Vitalität
  • Langlebigkeit
  • Legeleistung
  • Saubere Zeichnung und schöne Spitzhaube

Masse und Gewichte

Gewichte
Hennen zwischen 1.2-1.5 kg
Hähne zwischen 1.5-1.8 kg

Partnerorganisation

Die Zuchtvereinigung für ursprüngliches Nutzgeflügel (ZUN) führt das Zuchtbuch für die Appenzeller Spitzhaubenhühner und ist als nationaler Rasseverein organisiert.

www.zun-schweiz.ch

 

Tiervermittlung

Appenzeller Spitzhaubenhühner suchen und anbieten auf:
www.tierische-raritäten.ch

Die Berghilfe hat 2018 zusammen mit Philippe Ammann verschiedene Rassen in Kurzfilmen vorgestellt.