Skudde

Die Qualität dieser urtümlichen, den Wildschafen ähnlichen Rasse liegt in ihrer robusten Natur und ihrer gesunden Wesensart. Denn Skudden wurden nie auf Leistung selektioniert und konnten dadurch ihre Robustheit behalten.

Skudden sind kurzschwänzige Heideschafe und gelten als Nachfahren der keltischen Schafe. Ihre Heimat war Ostpreussen und das Baltikum, wo noch 1936 über 3600 Tiere lebten. Heute trifft man dort keine Skudden mehr an, die verheerende Wirkung des zweiten Weltkrieges ging auch an ihnen nicht vorbei. Einige Tiere haben glücklicherweise bis heute in Deutschland, den Beneluxstaaten und der Schweiz überlebt; die Skudden gelten aber noch immer als gefährdet. Engagierte Züchter*innen schaffen Zuversicht, dass uns diese alte und exklusive Rasse auch für die Zukunft erhalten bleibt.

Robust und vital wie vor tausend Jahren
Skuddenschafe sind klein, lebhaft und haben ein aufmerksames Wesen. Da sie nie auf Milch- oder Fleischleistung selektioniert wurden, blieben ihre ursprünglichen Qualitäten wie Widerstandskraft und Genügsamkeit bestehen. Skudden sind mit ihren feinen Gliedern und ihrem relativ kleinen Körperbau nicht nur äusserlich als dem Wildschaf nahestehend erkennbar, sondern zeigen auch urtümliche Wesenszüge, und sind dadurch für ein Leben in extensiver Haltung prädestiniert. So sind die Skudden für ihren starken Herdetrieb bekannt. Dank in der Regel problemlos verlaufenden Geburten, ausgeprägten Mutterinstinkten und gesundem Beschützertrieb der Widder, lassen sich Skuddenschafe gut züchten. Weisse Skudden trifft man am häufigsten an, schwarze und braune sind seltener. Allen gemein ist die ursprüngliche Mischwolle mit dem langen Deckhaar. Der Kopf und die Beine sind unbewollt. Widder tragen eindrückliche Schneckenhörner, Auen sind meist hornlos, gelegentlich tragen sie Hornstummel, seltener Hörner.

Ideal für die Landschaftspflege
Skudden können extensiv gehalten werden, wobei ein geeigneter Unterstand als Schutz vor Wind und Nässe bei ganzjähriger Haltung im Freien unabdingbar ist. Sie benötigen kein Zusatzfutter und lassen sich nicht mästen. Rinde und Laub werden gerne gefressen, um einen Teil des Mineralstoffbedarfs zu decken. Trotz ihrer Anspruchslosigkeit sind Skudden jedoch keine Hungerkünstler und benötigen ausreichendes und qualitativ gutes Raufutter. Das langsame Wachstum der Skudden ergibt ein hervorragendes Lammfleisch, das ausgesprochen zart ist und unter Feinschmeckern als Delikatesse gilt. Die Tiere erdulden raues Klima und werden vor allem in der Landschaftspflege und in der Hobbyhaltung eingesetzt. Ihr geringes Gewicht verleiht ihnen eine gute Geländegängigkeit und schont in heiklem Gelände die Grasnarbe. Belastungsbedingte Klauenprobleme sind bei den feinen Skudden kein Thema. Freilich brauchen die Tiere Pflege wie Schur, Klauenschnitt und Behandlung gegen Parasiten. Wenn die Skudden ihre*n Halter*in täglich zu Gesicht bekommen, können die an sich scheuen Wesen durchaus zutraulich werden.


Bestandesentwicklung

  • stabil

Nutzung

  • Fleisch
  • Wolle
  • Landschaftspflege

Zuchtziele

  • Vitalität, Widerstandskraft
  • Robustheit
  • Mischwolle

Masse und Gewichte

Widerristhöhen
Auen 45-50 cm
Widder 55-60 cm

Gewichte
Auen 25-35 kg
Widder 35-50 kg

Partnerorganisation

Der Verband Schweizer Skuddenzüchter führt das Zuchtbuch für die Skudden und ist als nationaler Rasseverein organisiert.

Verband Schweizer Skuddenzüchter (VSSZ)
Präsident:
Beni Egloff
Bergstrase 67
5430 Wettingen
praesident(at)skudden.ch
www.skudden.ch

Tiervermittlung

Skudden suchen und anbieten auf:
www.tierische-raritäten.ch