Berner Gugger

Den Ruf hat diese wunderschöne Taube nicht von ihm, aber weil sie eine gewisse farbliche Ähnlichkeit mit dem Kuckuck aufweist, trägt sie mit «Gugger» dessen schweizerdeutschen Namen.

Ihren Ursprung haben die Berner Gugger auf Bauernhöfen im hügeligen Emmental. Obwohl sie als die älteste Schweizer Tauben gelten und man davon ausgeht, dass sie der Naturforscher Conrad Gesner schon Mitte des 16. Jahrhunderts in seinem «Vogelbuch» beschrieb, blieben sie fast immer eine Rarität. Ende der 1980er Jahren hatte die Rasse zwischenzeitlich ein Hoch – aber auch damals waren es wohl nicht viel mehr als ein Dutzend Züchter, die sich den Berner Guggern angenommen hatten.

Blau- und Weissschwänze
Die Haupterkennungsmerkmale sind die feinen, weissen Federn an Kopf und Hals (Gugger-Zeichnung) in Kombination mit der Spitzkappe und den schwarz gehämmerten Flügeldecken. Es gibt die Berner Gugger als ursprüngliche Blau- und (seit dem 20. Jahrhundert) als Weissschwänze, beide mit blauer Grundfarbe und mit schwarz gehämmerten Flügeldecken. Beine und Füsse sind unbefiedert.

Aus kulturhistorischer Sicht aber auch um sich bei der Rassenerhaltung auf die alten und gefährdeten Schläge zu konzentrieren, setzt sich ProSpecieRara zusammen mit dem Klub für Schweizer Taubenrassen vor allem für die Blauschwänze ein.

Gute Flieger mit spezieller Genetik
Zwar schrieb man auch schon über die Rasse, dass einem bei ihr ausser der Kragenzeichnung «nichts Spektakuläres, ins Auge springt». Dafür schätzen die Züchter:innen der Berner Gugger ihre schnittigen und eleganten Körper und ihre harmonische Feldtaubenform – die Rasse behielt damit eine gewisse Ursprünglichkeit, was auch ihre Flugfreudigkeit erklärt. Die Gugger-Zeichnung ist spalterbig, was heisst, dass sie im Durchschnitt bei der Hälfte der Nachkommen zur Ausprägung kommt. Die übrigen Jungtiere sind zu je einem Viertel entweder einfarbig blau ohne Gugger-Zeichnung oder aber besitzen einen grossen Weissanteil über das ganze Körpergefieder verteilt.

Bestandesentwicklung

• abnehmend

Nutzung

• Kulturgut
• Freizeithaltung
• Fleisch